In seiner traditionellen Ausstellung zur Kerwe in Sulzfeld
präsentiert der Kulturkreis vom 25. September bis
16. Oktober 2016 Malerei von Jens Andres aus
Karlsruhe, die den Betrachter herausfordern wird
im positiven Sinn: Auf ironisch-tiefsinnige Art hinterfragt
der 1967 in Mainz geborene Künstler vermeintlich
selbstverständliche Situationen des Alltags sowie
die großen existenziellen Themen und zeigt ihre
Ungereimtheiten und absurden Seiten auf.
Einladung
(995 KB)
Eröffnungsrede
Presseschau
Fotogalerie von der Vernissage
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© Jens Andres: Was ist der Plural
von Verrat? (2013)
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Dass Jens Andres ein Fallensteller ist, merkt man bei
intensiverem Betrachten seiner Werke: es lassen sich
darin versteckte Geschichten und philosophische Äußerungen
entdecken, die Existentielles wie Alltägliches
hinterfragen und in denen die Verwunderung des Künstlers
über die Rätsel und Ungereimtheiten der menschlichen
Existenz thematisiert wird. Folgerichtig firmiert
seine Ausstellung beim Kulturkreis unter dem Titel Archiv
für nicht gestellte Fragen. Durch das Herauslösen
verschiedenster Dinge und Lebewesen aus ihrem normalen
Kontext und der Kombination mit völlig anderen
Objekten verrätselt er seine inhaltsbetonten Arbeiten
und versteckt philosophische Botschaften. So kann es
schon mal passieren, daß ein Vogel dem Betrachter
ein "Zeit ist ein Scheißprinzip!
entgegenschleudert.
Seine Bilder, die mit allen gängigen und modischen
Stilarten der Kunst spielen Comic, Popart, abstrakte
Kunst, Naturalismus, Realismus, Plakatkunst, Straßenmalerei,
Stickbilder, Street Art haben es faustdick
hinter der farbenfrohen Oberfläche. Sie enthalten
mitunter bissige und immer nachdenkliche Kommentare
zur Lage der Welt und der Gesellschaft, wie z.B. "Was
ist der Plural von Verrat?. Dieser Schriftzug
beherrscht wie eine Laufschrift in der Werbung ein rundes,
buttonähnliches Bild, worauf, wie auf Telegrafendrähten
(und doch eigentlich davor), Singvögel zu sehen
sind. Der gebildete Zeitungsleser wird sofort
an Edward Snowden denken und wie schön er im (vorläufigen)
russischen Exil singt.
Auch wenn es manchmal nicht danach aussieht: die Arbeiten
sind durchdacht, es gibt keine Zufälligkeiten in
ihnen. Andres' philosophische Ader lässt ihn seine
Bilder auf einen Punkt hin durchkomponieren, sie in
einen Zusammenhang mit dem bringen, was ihn aktuell
beschäftigt und was er sieht. Die mediale Überforderung
verstellt uns heute oft den Blick auf das Wesentliche
Andres sucht und findet seinen Weg genau dorthin...
Die Ausstellung wird am Sonntag, den 25. September
2016, um 11 Uhr im Bürgerhaus Sulzfeld, Hauptstr.
95, durch Bürgermeisterin Sarina Pfründer
eröffnet. Die einführenden Worte spricht die
Kunstwissenschaftlerin Britta Borger aus Karlsruhe.
Am Kerwemontag ist zusätzlich von 14 bis 18 Uhr
geöffnet, ansonsten gelten die üblichen >>
Öffnungszeiten oder nach Vereinbarung. Info-Telefon
im Rathaus Sulzfeld: 07269/78-0.
Anfahrt
zum Kulturkreis Sulzfeld
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