In ihrer Malerei beschäftigt sich Elisabeth Bereznicki
mit der uns umgebenden Dingwelt mit Objekten
und Geräten aus dem alltäglichen Gebrauch:
Möbel, Vasen, Bücher, Geschirr, Schuhe, Topfpflanzen
und Lampen bevölkern ihre Bilder. In unterschiedlichsten
Konstellationen kombiniert die Malerin diese Gegenstände
auf dem Malgrund, einer Alu-Dibond-Platte.
Im Gegensatz zur Leinwand ist die Oberfläche dieser
Platte glatt und undurchlässig und bietet dem Pinsel
der Künstlerin während des Malprozesses einen
größeren Widerstand. Die Farbe liegt als
Farbrelief auf dem Grund und steht im Kontrast zur aseptischen
Oberfläche. So scheinen die Gegenstände
im luftleeren Raum den Gesetzen der Schwerkraft
enthoben zu schweben. Dieser Effekt wird durch den Umstand
verstärkt, dass Bereznicki die Umrisse der Motive
aus der Folie herausschneidet, die werkseitig zum Schutz
der Platte auf der Oberfläche aufgebracht ist.
Die entstandenen Leerstellen füllt die Künstlerin
mit ihrer pastosen Ölmalerei. Nach dem Abziehen
der restlichen Folie bleiben scharf geschnittene Kanten
stehen, die man mit einem Pinsel nicht zustande brächte.
Dem additiven Vorgang des Farbauftrags wird der subtraktive
Vorgang des Herausschneidens beiseite gestellt. Hier
sind im Entstehungsprozess der Bilder von Bereznicki
Gestaltungsprinzipien angelegt, welche für
ihre Kunst eine zentrale Bedeutung haben: die Malerei
und die Collage.
Während der Vorbereitung zu ihren Bildern arbeitet
Bereznicki mit Fotografien ihrer Motive, die sie ausschneidet,
neu zusammenfügt, wieder fotografiert, im Computer
bearbeitet, malt und so immer neue Zusammenhänge
erprobt. Es ist also ein Zusammenführen von
analogen und digitalen Methoden, die letztlich in einer
Malerei mündet, die diese Medien und Methoden reflektieren.
Die Lust an der Farbe, den Kontrasten, der Textur und
Materialität der Ölfarbe zelebriert Bereznicki
innerhalb der scharf umrissenen Formen. Die Binnenstruktur
entwickelt dabei zuweilen ein Eigenleben, das sich von
der Form und Farbe des ursprünglichen Motivs löst.
So gerät eine Stuhlsitzfläche zu einem abstrakten
Zusammenspiel von Farbvaleurs. Hier führt Bereznicki
die Vielfalt der malerischen Möglichkeiten vor.
Zweifellos beherrscht sie ihre Ausdrucksmittel und geht
dementsprechend souverän mit ihnen um.
© Text: Prof. Nikolaus Bischoff
Die Ausstellung wird am Sonntag, den 29. Mai 2016 um
11 Uhr im Bürgerhaus Sulzfeld, Hauptstr. 95, eröffnet.
Die einführenden Worte übernimmt der Freiburger
Künstler Matthias Dämpfle. Es gelten die üblichen
>> Öffnungszeiten
oder nach Vereinbarung. Info-Telefon im Rathaus Sulzfeld:
07269/78-0.
Anfahrt
zum Kulturkreis Sulzfeld
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