Die Plastiktüte ist Teil unseres
Kultur- und Konsumverhaltens. In knapp 100 Jahren
hat das anfänglich vielgelobte Material Plastik
unseren blauen Planeten unwiederbringlich verändert.
Ein viel zu großer Teil davon landet im Meer.
Globale Energieressourcen
sind entsprechend betroffen und gesellschaftliche
Verantwortung gegenüber Umwelt und Natur gefordert.
Monika Radhoff-Troll entzieht
das Material diesem Kreislauf. Sie verwendet Plastiktüten
für ihre installativen Objekte, indem sie diese
in schmale Streifen zerschneidet und neu zusammensetzt.
Farbenprächtig bunt oder in monochromen Tönen
werden die ehemaligen Plastiktüten zu neuen Objekten,
deren kommerzieller Ursprung kaum mehr erkennbar ist.
Einstige Werbeaufdrucke oder Logos sind derart dechiffriert
und fragmentarisiert, dass ihre ursprünglichen
Botschaften oft erst auf den zweiten Blick deutlich
werden. Es entstehen ästhetisch sinnlich erfahrbare
Objekte mit nuancierenden Farbwelten und flirrenden
Lichtreflexen.
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©
Monika
Radhoff-Troll: The Washington Post Rainy Days,
2015 (Foto: Axel Goecke)
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