So formuliert der Bildhauer Joachim Schweikart die
Intention seines Schaffens.
Im Zentrum seines künstlerischen Interesses steht
die intensive Auseinandersetzung mit den Ausdrucksmöglichkeiten
der Steinplastik. Geleitet von der Faszination für
die absolute, reine Form, sucht Schweikart als ausgebildeter
Steinbildhauer seit den frühen 1980er Jahren die
werktechnischen und formalästhetischen Herausforderungen
im Umgang mit dem harten Material. Eine klare und strenge,
auf das Elementare abzielende Formensprache prägt
dabei seine Auffassung von skulpturaler Gestaltung.
Als Bildhauer im ureigensten Wortsinn konzentriert
sich Schweikart mit Hammer und Meißel in geradezu
klassischer Manier auf die Formfindung aus den Bedingungen
des Steins. Von eminenter Bedeutung ist für ihn
der Schaffensprozess, das handwerkliche Agieren mit
dem Widerstand des Materials. Seine Skulpturen sind
stets das Ergebnis des unmittelbaren Behauens roher
Werkblöcke und des allmählichen Herausschälens
der gesuchten, erfühlten, erdachten Form. Wichtig
ist ihm dabei die Materialgerechtigkeit die Erkenntnis,
dass nicht alles im Stein machbar ist, dass sich der
Steinbildhauer seinem Handwerk anpassen muss. Zu den
bevorzugten Steinarten zählen dabei Marmor, Olivin-Diabas,
Kalkstein und Schiefer.
In den Skulpturen von Joachim Schweikart begegnen dem
Betrachter ungegenständliche, von aller darstellenden
oder beschreibenden Funktion befreite Formgebilde. Diese
sind das Resultat einer von jeglichem Nebensächlichen
losgelösten, auf das Wesentliche reduzierten Gestaltschöpfung.
Ein subtiles Materialgefühl und der souveräne
Umgang mit den bildhauerischen Werkzeugen lassen organisch
anmutende Formen zutage treten, die in ihrer schlichten
Eleganz und ästhetischen Wirkung eine vollendete
Harmonie zum Ausdruck bringen. Ihren besonderen, unverwechselbaren
Reiz beziehen die Arbeiten dabei aus dem spannungsreichen
Wechselspiel zwischen abstrakter Formgebung und Assoziationen
an die menschliche Figur.
Begleitet wird das plastische Schaffen von der Beschäftigung
mit dem Medium der Zeichnung. Ausgeführt mit lavierter
Wachskreide oder Steinstaub, spiegeln sie das gestalterische
Formenrepertoire der Skulpturen und übersetzen
die dreidimensionalen Objekte in die Ebene von Fläche
und Linie.
(zitiert nach: Dr. Andreas Gabelmann, Die Kraft
der reinen Form : Skulpturen und Zeichnungen von Joachim
Schweikart, 2010)
Die Ausstellungseröffnung findet am Sonntag, den
30. Januar 2011 um 11 Uhr im Bürgerhaus Sulzfeld,
Hauptstr. 95, statt >>
Anfahrt. Die einführenden Worte übernimmt
der Radolfzeller Kunsthistoriker Dr. Andreas Gabelmann.
Es gelten die üblichen Öffnungszeiten.
Info-Telefon: 07269/78-24.
Zur Ausstellung
erscheint eine Sonderedition Skulptur
für Sulzfeld in sechs Exemplaren (Unikate mit
kleinen Abweichungen in der Ausführung) zum Vorzugspreis
von 300 €.
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