Mit seinen Lomographien präsentiert der Kulturkreis
eine noch relativ unbekannte Stilrichtung innerhalb
der Fotographie. Der Begriff leitet sich ab von der
russischen Kleinbildkamera Lomo Compact Automat, die
dank nachtsichttauglicher Linse und einzigartiger 32-mm-Weitwinkeloptik
besonders farbintensive und kontraststreiche Bilder
liefert. Neben den warmen Farben sind Bewegungsunschärfe
und ungewöhnliche Perspektiven zwei weitere Charakteristika
von Lomographien.
Mit einer Flut von authentischen, bunten, verrückten,
schrägen, ungewohnten, oft brillanten Schnappschüssen hat die Lomographie
die Funktion und Ästhetik der Fotographie seit den 1990er Jahren stark beeinflusst.
Die lomographische Idee sei schnell, don't think, sei offen gegenüber
deiner Umgebung, nimm alles auf, sammle und habe Spaß an der Kommunikation
hat sich zu einer eigenen Wahrnehmungs- und Mitteilungskultur entwickelt
und gibt der lomographischen Bewegung eine sehr exquisite Rolle im Zeitalter der
globalen und grenzenlosen (Tele-)Kommunikation mit Sprache, Text und Bild.
Jens M. Lill hat seine Bilderschau night in motion
betitelt, hat sich doch sein fotographisches Hauptaugenmerk
in den letzten Jahren auf nächtliche Langzeitbelichtungen
verlagert. Was ihn hierbei besonders interessiert, ist
der kontrastreiche Dualismus von Licht und Dunkelheit,
gepaart mit dem Moment der Bewegung als ewigem Pulsschlag
unserer schnelllebigen Zeit. Bei Lill gibt es keine
inszenierten Motive: Spontaneität und ungewohnte
Perspektiven selten in Augenhöhe
zeichnen seine Bilder aus. Vor allem seine Nachtbilder
erinnern so mit ihren Farbkontrasten und ihrer
flimmernden Unschärfe an die Gestaltungsweise des
Pointillismus.
Mittels
der Lomographie entlockt Jens M. Lill der Nacht traumhaft anmutende Sinneseindrücke;
Bilder, die das menschliche fokussierende Auge so nicht wahrnimmt; Bilder, die
verwischten Erinnerungen gleichen; Bilder, die uns emotional ansprechen; Bilder,
die Vertrautes fremd erscheinen lassen und den Raum frei geben für Assoziationen,
Phantasien und Spekulationen.
Die Ausstellung wird am Sonntag, den 23. September
2007 um 11 Uhr im Bürgerhaus Sulzfeld durch Bürgermeister
Eberhard Roth und Roland Schölch vom Kulturkreis
Sulzfeld eröffnet und ist bis zum 14. Oktober zu
sehen. Alle Kunst- und Fotofreunde sind hierzu herzlich
eingeladen. Am Kerwesonntag ist die Ausstellung von
11-19 Uhr, am Kerwemontag von 13-19 Uhr geöffnet;
ansonsten gelten die üblichen Öffnungszeiten.
Info-Telefon: 07269/7824.
Zur Ausstellung erscheinen ein Katalog
in limitierter Auflage sowie verschiedene Vorzugsausgaben.
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