Harald Kille stammt aus Villingen-Schwennigen
und hat zunächst die freie Kunstschule Stuttgart besucht. Von 1978 bis 1984
studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe bei Max G.
Kaminski und Hiromi Akiyama. Nach einem Stipendium der Graduiertenförderung
des Landes Baden-Württemberg erhielt er 1987 ein DAAD-Stipendium für
Griechenland. Kille malt im Spannungsfeld von politischer Wirklichkeit und
Freiheit der künstlerischen Mittel. Dies erfährt der Betrachter vor
allem in der neuen Werkgruppe "The Abu-Ghraib-Prison-Pictures" oder
den "Kopftuchbildern". Auf den ersten Blick strahlen seine Bilder
die hochsensible Gewalttat und einen exstatischen Ordnungssinn aus. Auf den zweiten
Blick verweisen sie den Betrachter auf seine eigene Mitarbeit, ohne die sich Kunst
nicht offenbart. Zwischen dem Bedürfnis, der Zeit etwas Dauerhafteres entgegenzusetzen
und dadaistischen Ausflügen, gewinnen medienkritische Ansätze an Kontur.
Kille verwendet eigens fotografierte Fernsehbilder, die thematisch gegliedert
zu Mehreren einem Format zugrunde liegen. Sie werden in das Medium einer freien
Malerei übersetzt. Durch diesen langwierigen Vorgang verliert die Vorlage
ihren ephemeren Charakter, ihre angewandte Eindeutigkeit und gewinnt an Tiefe. Das
Bild ist autonom geworden und kann nun den Erkennungsvorgängen des Betrachters
überantwortet werden. Die Ausstellungseröffnung findet am
Sonntag, den 4. März 2007 um 11 Uhr im Bürgerhaus Sulzfeld, Hauptstr.
95 statt. Arnd Kaiser wird die einführenden Worte sprechen. Harald Kille,
der auch als Musiker tätig ist, wird an der E-Gitarre zusammen mit seinen
Kollegen Helmut Dinkel, Tenorsaxophon und Bernd Rastatter, Schlagzeug die Eröffnung
musikalisch begleiten. Es gelten die üblichen Öffnungszeiten. |