Bis ins letzte Jahrhundert gehen die Bilder von Schülerklassen
und Dokumente zurück. So wird z.B. ein Zeugnis von Rosa
Klebsattel gezeigt, die im Schuljahr 1898 die beste Schülerin
der Klasse 1 war. Mit dreimal der Note "gut" waren
ihre Leistungen bewertet worden. Benotet wurden zu jener Zeit
Betragen, Fleiß und Fortschritt. Viele Besucher werden
sich auf den Fotos wiedererkennen und sich an ihre Schulzeit
zurück erinnern.
Ein dreiviertel Jahrhundert lang lernte die Sulzfelder Jugend
dort das ABC Generationen von Sulzfeldern haben hier das Rüstzeug
für das Leben beigebracht bekommen. Nach dem Bau des Hauptschulgebäudes
1972 zogen die Hauptschüler aus und 1988 nahmen die Grundschüler ihren
Abschied als die Schülerzahlen soweit zurückgegangen waren, daß
eine Zusammenlegung der beiden Schularten möglich war. Kreisarchivar
Bernd Breitkopf-Lippik hat zum 100jährigen Bestehen dieses Gebäudes
eine Broschüre über die Sulzfelder Schulgeschichte zusammengestellt,
über deren Inhalt er in einer Vortragsveranstaltung am 27. September 1996
um 20 Uhr im Bürgerhaus detaillierter sprechen wird. Der Historiker ist auch
Mitautor der Sulzfelder Ortschronik, deren Erscheinen zur Kirchweih 1997 in Aussicht
gestellt ist. Leicht war die Ausübung des Lehrerberufs in vergangenen
Zeiten nicht. Klassen mit 100 bis 150 Schülern waren normal. Dazu kam ein
kärglicher Lohn. Teilweise wurden die Schüler in Schichten (von 8-11
Uhr und 12-15 Uhr) unterrichtet, körperliche Züchtigungen waren an der
Tagesordnung. Wie es in einem Klassenzimmer Anfang des letzten Jahrhunderts
ausgesehen hat, davon können sich die Besucher selbst ein Bild machen: die
Heimatfreunde haben in einem Raum des Heimatmuseums ein altes Klassenzimmer mit
Bänken, Pulten und Kartenständer eingerichtet. Auch der Kanonenofen
für die Heizung fehlt nicht.
Der Bau des Schulgebäudes hat die Gemeinde seinerzeit
60.000 Mark gekostet. Am 16. November 1896 ist es eingeweiht
worden. 456 Schüler wurden von acht Hauptlehrern und
einer Unterlehrerin unterrichtet, heißt es in der Urkunde
zur Grundsteinlegung. Sulzfeld zählte damals 2.403 Seelen.
Die Gemeinde war auch damals finanziell nicht auf Rosen gebettet.
Zur Finanzierung der Baukosten mußte der Forlenwald
teilweise abgeholzt werden. Das erbrachte immerhin einen Reinertrag
von fast 44.000 Mark.
Heute sind in dem Gebäude, das im Jahr 1959 einen Anbau
erhielt, die Galerieräumlichkeiten des Kulturkreises,
das Heimatmuseum sowie die Gemeindebücherei untergebracht.
Das Erdgeschoß des neuen Traktes wird seit dem Sommer
1996 als Kindergarten genutzt. Die Räumlichkeiten im
Obergeschoß und im Keller stehen den örtlichen
Vereinen, der Volkshochschule und der Jugendmusikschule zur
Verfügung.
Die Ausstellung ist nur in der Kerwewoche vom 22.-29. September
zu sehen und wird um 11 Uhr im Bürgerhaus eröffnet.
Öffnungszeiten: Di, Do, Sa 16-18 Uhr, So 11-17 Uhr. Info-Telefon:
07269/78-24.
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